HITZEWALLUNGEN & CO.

Tabuthema Wechseljahre? Sprechen wir endlich darüber!

Dame mittleren Alters ist draußen und öffnet ihre Jacke, da ihr warm ist.
© B. BOISSONNET / BSIP/Getty Images
Viele Frauen sind in den Wechseljahren von belastenden Symptomen wie Hitzewallungen betroffen.

Die Wechseljahre sind eine komplexe und oft unterschätzte Phase im Leben jeder Frau. Mit einer Fülle an körperlichen und emotionalen Veränderungen kann diese Zeit Unsicherheiten und Fragen verursachen. Dies wird oft durch die Tabuisierung dieses wichtigen Lebensabschnitts weiter befeuert. Es ist entscheidend, eine Atmosphäre der Offenheit und Unterstützung zu schaffen. Der Besuch bei einem Arzt oder einer Ärztin bietet die Chance, sich eingehend beraten zu lassen, alle Fragen zu klären und sich über die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten zu informieren, die von einer Anpassung des Lebensstils bis hin zu medizinischen Therapien reichen. Und es ist Zeit, sich aktiv mit den Wechseljahren auseinanderzusetzen und die verfügbaren Ressourcen zu nutzen, um diese Zeit bestmöglich zu bewältigen.

Das Tabu brechen und Hilfe suchen

Zwei Frauen mittleren Alters stehen nah beieinander und schauen direkt in die Kamera | © adobe.stock.com/Drobot Dean
Foto: adobe.stock.com/Drobot Dean
Wir ermutigen dich dazu mit anderen Frauen über die Wechseljahre und die einhergehenden Symptome zu sprechen.

Obwohl jede Frau in die Wechseljahre kommt, wird darüber oft nur schambehaftet und insgesamt viel zu wenig gesprochen. Im Jahr 2023 wurden im Rahmen einer repräsentativen Umfrage von Astellas Pharma und dem Markt- und Meinungsforschungsinstitut YouGov 1.021 Frauen in Deutschland befragt. Ziel der Umfrage war es, den Kenntnisstand von Frauen zwischen 40 und 65 Jahren über das Thema Wechseljahre sowie deren persönliche Erfahrungen abzubilden. Die Umfrage zeigt: Rund neun von zehn der befragten Frauen kannten zwar den Begriff „Menopause“, aber nur 17 % konnten dem Begriff die korrekte Bedeutung zuordnen.1

In den Wechseljahren erleben viele Frauen ein Gefühl der Unsicherheit, das durch die Vielzahl körperlicher Veränderungen und emotionaler Schwankungen verstärkt wird. Diese Unsicherheit kann durch die mangelnde Offenheit über diesen natürlichen Lebensabschnitt entstehen. Vor allem, wenn Themen wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen oder Sexualität während der Wechseljahre wenig besprochen werden.

Die erste Anlaufstelle muss daher für viele Frauen vertrauensvoll sein. So spricht rund ein Drittel der Frauen mit Freundinnen und weiblichen Verwandten über die Wechseljahre.41 % der Frauen, die sich in den Wechseljahren befinden, wenden sich an einen Arzt oder eine Ärztin1.Dabei kann eine ärztliche Beratung große Vorteile bringen. Ärztinnen und Ärzte können umfassend informieren, auf die verschiedenen Therapiemöglichkeiten hinweisen und bei Bedarf eine Behandlung in die Wege leiten. Denn keine Frau muss die belastenden Symptome einfach hinnehmen.

Vasomotorische Symptome – Hitzewallungen und Nachtschweiß

Ein Piktogramm eines Thermometers auf feurigem Hintergrund. | © Astellas Pharma
Foto: Astellas Pharma
Hitzewallungen sind das häufigste Symptom der Wechseljahre.

Viele Frauen werden in den Wechseljahren von verschiedenen Beschwerden geplagt. Zu den häufigsten Anzeichen der Wechseljahre gehören Hitzewallungen und Nachtschweiß – auch vasomotorische Symptome (VMS) genannt. Durchschnittlich treten die Symptome über einen Zeitraum von 7,4 Jahren auf. Manche Frauen sind davon sogar länger als zehn Jahre betroffen.2

Laut der Umfrage von Astellas Pharma und YouGov kennen jedoch nur 6 % der Frauen den Begriff vasomotorische Symptome, obwohl Hitzewallungen für 80 % der Befragten als das Leitsymptom der Wechseljahre gelten, dicht gefolgt von Nachtschweiß und Schlafstörungen mit je 56 %1.Rund 58 % der Betroffenen finden Hitzewallungen und 50 % nächtliches Schwitzen als sehr belastend.1

Hitzewallungen sind plötzlich auftretende und intensive Hitzeempfindungen im Gesicht, Nacken und Brustbereich, die oft in Zusammenhang mit Schweißausbrüchen, Hautrötung und Herzrasen stehen. Ihre Dauer kann variieren. Typisch ist eine Zeitspanne von zwei bis vier Minuten.3,4 Die Hitzewallungen können dabei bis hin zu 20-mal täglich auftreten.Treten die Hitzewallungen während des Schlafs auf, spricht man von Nachtschweiß.

Die Wechseljahre können aber noch von weiteren Symptomen begleitet werden. Dazu zählen:5

  • Schlafstörungen und Müdigkeit
  • Stimmungsschwankungen/depressive Verstimmungen
  • Scheidentrockenheit
  • Harnwegsinfekte
  • Schmerzen beim Sex
  • Gewichtszunahme
  • Gelenkschmerzen
  • Osteoporose
  • Verminderte Leistungsfähigkeit

Wechseljahresbeschwerden behandeln: Aktuelle Therapieoptionen

Über die Hälfte der befragten Frauen, die unter Wechseljahresbeschwerden leiden, hat die Symptome bisher nicht behandeln lassen.1 Dabei bietet der Besuch bei einem Arzt oder einer Ärztin die Chance, die eigenen Symptome konkret zu schildern und sich eingehend beraten zu lassen, alle Fragen zu klären und sich über die verfügbaren Behandlungsmöglichkeiten zu informieren, die von einer Anpassung des Lebensstils bis hin zu rezeptfreien oder verschreibungspflichtigen Therapien reichen. Zudem können sie auf neue, innovative Behandlungsmöglichkeiten hinweisen.

Folgende Therapiebausteine stehen zur Verfügung:

  • Medikamentöse Therapien (hormonell und nicht-hormonell)7
  • pflanzliche Arzneimittel6
  • Änderung der Lebensgewohnheiten6

Medikamentöse Therapie

Hinsichtlich der medikamentösen Therapie von Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen gibt es heute ein breites Angebot an Möglichkeiten.

Mittlerweile stehen nicht-hormonelle Therapien zur Verfügung, die im thermoregulatorischen Zentrum des Gehirns – vereinfacht gesagt also am inneren Thermostat, das die Körpertemperatur reguliert – ansetzen und so Hitzewallungen und Nachtschweiß reduzieren können.7

Um die abnehmende Produktion von Östrogen und Progesteron auszugleichen, können dem Körper aber auch die Sexualhormone entsprechend im Rahmen einer Hormonersatztherapie zugeführt werden.8

Ebenso können spezielle Antidepressiva Hitzewallungen günstig beeinflussen.9

Am besten sprechen Frauen mit ihrem Gynäkologen oder ihrer Gynäkologin über ihre Beschwerden, um die für sie individuell passende Behandlung zu finden.

Pflanzliche Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden

Bei nur leicht ausgeprägten Wechseljahresbeschwerden können Frauen zunächst pflanzliche Wirkstoffe ausprobieren. Häufig verwendet werden:10

  • pflanzliche Östrogene (Phytoöstrogene), zum Beispiel auf Basis von Sojabohnen, Rotklee oder sibirischem Rhabarber
  • Traubensilberkerze (Cimicifuga)
  • Mönchspfeffer
  • Johanniskraut
  • Lavendel

Für die genannten Wirkstoffe gibt es teilweise Studien, die zeigen, dass sie zum Beispiel gegen Hitzewallungen oder Schweißausbrüche helfen können.10 Überwiegend werden die Wirkstoffe jedoch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln als Tabletten, Dragees oder Kapseln angeboten. Für einen Großteil der Präparate fehlen Studien, die auch die Wirksamkeit belegen. Möglich sind zudem Wechselwirkungen mit zeitgleich eingenommenen Medikamenten. Auch hier kann der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin beratend zur Seite stehen.

Lebensgewohnheiten verändern

Um das allgemeine Wohlbefinden zu steigern, kann eine Umstellung des eigenen Lebensstils helfen. Dazu zählt körperliche Aktivität im Alltag – Ausdauersport und leichtes Krafttraining stärken das Herz-Kreislaufsystem sowie die Knochen. Als ausgleichender Gegenpol können Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga oder Pilates wirken. Damit können zudem Schlafstörungen gelindert werden.11 Weitere Ansätze sind Hypnose und kognitive Verhaltenstherapie.12

Ein weiterer Baustein ist eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Die optimale Ernährungsweise ist für jede Frau jedoch sehr individuell. Hier gilt die Devise: Ausprobieren, ob bestimmte Nahrungsmittel vorhandene Beschwerden verbessern können. Denn auf der einen Seite empfehlen Fachleute den Verzehr bestimmter Lebensmittel wie Nüsse, Grapefruit oder Kräutertee. Auf der anderen Seite raten manche von Kaffee, Alkohol, Salz oder scharfen Gewürzen ab. Bislang gibt es für diese Empfehlungen jedoch keine eindeutige wissenschaftliche Grundlage.6

Hintergrund: So laufen die Wechseljahre ab – ein Prozess, der das Leben der Frau über viele Jahre beeinflusst

Die Wechseljahre sind ein natürlicher Abschnitt im Leben jeder Frau. Er ist davon geprägt, dass die fruchtbare Phase mit der Menopause endet und über einen längeren Zeitraum starke Veränderungen im Hormonhaushalt (Östrogen und Progesteron) auftreten. Zu Beginn bleiben die Wechseljahre oft noch unbemerkt.

Häufig werden die Begriffe Menopause und Wechseljahre synonym verwendet, was jedoch nicht korrekt ist. Die Menopause ist definiert als der Zeitpunkt der letzten Periode, auf den für mindestens zwölf aufeinanderfolgende Monate keine Blutung mehr folgt.3 Die Wechseljahre umfassen den Zeitraum von der Prä- bis zur Postmenopause.

Grafische Darstellung der Hormone Östrogen, Progesteron, FSH in den Wechseljahren | © © Astellas Pharma
Foto: © Astellas Pharma
Während den Wechseljahren schwanken die Hormone stark.

Die erste Phase der Wechseljahre ist die Prämenopause. Diese setzt circa 10-15 Jahre vor der letzten Menstruation ein, meist um das 40. Lebensjahr. In dieser Phase tritt die Periode noch regelmäßig auf, die Qualität der verbliebenen Eibläschen (Follikel) im Eierstock lässt jedoch nach und es treten Zyklen ohne Eisprung auf.13 Es entsteht bereits ein Progesteronmangel, da das Hormon üblicherweise nach dem Eisprung gebildet wird.14 Der Östrogenspiegel ist dagegen noch unverändert.13

Die Perimenopause beginnt durchschnittlich im Alter von 47 Jahren.15 Diese Phase bezeichnet die Jahre vor der letzten Menstruation. Die Zykluslänge wird unregelmäßiger, die Regelblutung setzt schließlich über Monate aus, es können erste Wechseljahresbeschwerden auftreten14,15. Der Östrogenwert nimmt in dieser Phase unter Schwankungen ab.16

An die Perimenopause schließt sich die Menopause an, also der Zeitpunkt der letzten Regelblutung. Sie findet im Alter von durchschnittlich 51 Jahren statt.2

In der Postmenopause erfolgen keine Blutungen mehr. Der Östrogen- und Progesteronspiegel sinkt in dieser Phase auf ein Minimum.13,16 Es stellt sich nach einigen Jahren ein neues hormonelles Gleichgewicht ein, wodurch sich Wechseljahresbeschwerden mit der Zeit verringern.13

erstellt Dezember 2023, MAT-DE-NON-2023-00435

Quellen:
  • 1Umfrage „Wechseljahre bei Frauen zwischen 40 und 65 Jahren in Deutschland“: Die im Auftrag von Astellas durchgeführte Umfrage zielte auf den Kenntnisstand über das Thema Wechseljahre und eigene Erfahrungswerte ab. Im Rahmen der Umfrage wurden 1.021 Frauen mithilfe des Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov befragt. Die Umfrage basiert auf Online-Interviews mit Mitgliedern des YouGov Panel Deutschland. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für Frauen in Deutschland zwischen 40 und 65 Jahren. Der Erhebungszeitraum lag zwischen dem 10. und 17. Juli 2023.
  • 2Mann C, Mahner S, Thaler CJ. Auf gutem Weg durch die Wechseljahre. MMW - Fortschritte Med. 2019; 161: 50-57
  • 3Online-Informationen der Deutschen Menopause Gesellschaft. Verfügbar unter https://www.menopause-gesellschaft.de/themen/menopause/ (zuletzt aufgerufen: Dezember 2023).
  • 4Gorczyca, M. Vasomotorische Beschwerden in der Menopause. J. Gynäkol. Endokrinol. AT 31, 79–81 (2021).
  • 5Online-Informationen vom Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF): Wechseljahre & Wechseljahresbeschwerden. Verfügbar unter https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/wechseljahresbeschwerden-klimakterische-beschwerden/ (zuletzt aufgerufen: Dezember 2023).
  • 6Online-Informationen vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Verfügbar unter: Wechseljahrsbeschwerden selbst lindern https://www.gesundheitsinformation.de/wechseljahrsbeschwerden-selbst-lindern.html (zuletzt abgerufen: Dezember 2023).
  • 7Online-Informationen der Deutschen Apotheker Zeitung. Verfügbar unter https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2023/12/29/ohne-hormone-durch-die-wechseljahre (zuletzt aufgerufen: Januar 2024)
  • 8Gruber DM, Helwig SK. Hormonersatztherapie in den Wechseljahren – ist das noch State of the Art? J Gynäkol Endokrinol 2023; 33: 45–49.
  • 9Online-Informationen der Deutschen Menopause Gesellschaft. Verfügbar unter https://www.menopause-gesellschaft.de/themen/nicht-hormonale-behandlung/ (zuletzt aufgerufen: Januar 2024).
  • 10Online-informationen vom Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF): Symptome der Wechseljahre – Wann pflanzlich, wann mit Hormonen? Verfügbar unter: https://www.frauenaerzte-im-netz.de/aktuelles/meldung/symptome-der-wechseljahre-wann-pflanzlich-wann-mit-hormonen/ (zuletzt aufgerufen: Dezember 2023).
  • 11Online-Informationen vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Wechseljahresbeschwerden. Verfügbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/wechseljahrsbeschwerden.html (zuletzt aufgerufen: Dezember 2023).
  • 12Schaudig, K., Schwenkhagen, A. Behandlungsstrategien für Patientinnen mit klimakterischen Beschwerden. Gynäkologe 51, 828–841 (2018).
  • 13Krug M. Menopause – ein Organ verabschiedet sich. Erfahrungsheilkunde 2022; 71: 89–96.
  • 14Online-informationen vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG): Progesteron. Verfügbar unter: https://www.gesundheitsinformation.de/glossar/progesteron.html (zuletzt aufgerufen: Dezember 2023).
  • 15Online-Informationen vom Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF): Wechseljahre & Wechseljahresbeschwerden. Verfügbar unter https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/ (zuletzt aufgerufen: Dezember 2023).
  • 16Online-Informationen vom Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF): Hormonelle Umstellung in den Wechseljahren. Verfügbar unter https://www.frauenaerzte-im-netz.de/koerper-sexualitaet/wechseljahre-klimakterium/hormonelle-umstellung-in-den-wechseljahren/ (zuletzt aufgerufen: Dezember 2023).
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